Damit wir uns verstehen

Erneut ist es ein Banner, dass diskutiert wird. Noch vor der Partie gegen den FC Schalke 04 musste eine Botschaft an die Rheinische Post gerichtet werden. Ein Beweis dafür, dass die zuletzt formulierte Kritik über die Medien nicht angekommen ist. Es ist zu wünschen, dass sich alle wieder zu 100% auf die Borussia konzentrieren, als private Kleinkriege zu führen.

Es ist definitiv zu hinterfragen, ob die Ultrabewegung ihrer Außenwirkung bewusst ist. Die breite Fan-Masse kann längst nicht mehr jede Aktion nachvollziehen, selbst wenn umfangreich darüber informiert wird. Natürlich gibt es bei einer derartig großen Fangemeinschaft die verschiedensten Meinungen, einige stehen den Ultras mitunter kritisch gegenüber. Es ist für manch einen schwer nachvollziehbar inwiefern das diskutable Banner bei der Partie gegen RB Leipzig dem Verein weiterhelfen soll, tendenziell kann es zu Geldstrafen durch den DFB kommen. Es war auch nicht überraschend, dass die Öffentlichkeit darauf sensibel reagiert, wenn die Geschehnisse von Dortmund im Hinterkopf sind.

Begründete Kritik

Was genau soll eine deutliche Nachricht in Richtung der Redakteure der Rheinischen Post bewirken? Jetzt werden schon private Kleinkriege über die Ränge ausgetragen – wäre es nicht zielführender den direkten Kontakt zu den erwähnten Personen zu suchen? Die geäußerte Kritik von Karsten Kellermann scheint gar nicht angekommen zu sein – Selbstreflexion gehört anscheinend nicht zu den Stärken der Ultras. Zudem ist es äußerst fraglich wieso ausgerechnet die Rheinische Post angegriffen wird, die mitunter noch Argumente geliefert hat. Es gab in den letzten Wochen einige äußerst reißerisch formulierte Artikel zum diskutierten Banner, aber doch nicht bei der Rheinischen Post?

Die Meinung wurde begründet! Natürlich musste es den Personen bewusst gewesen sein was die Botschaft auf dem Banner, vor allem medial, auslösen würde. Ein Akt der Selbstdarstellung, eine „billige Machtdemonstration“, wie es die Rheinische Post schrieb. Der Verein Borussia Mönchengladbach spielt bei dem allem gar keine Rolle. Das Banner hat auch nicht für Einigkeit auf den Rängen gesorgt, sondern für einiges an Gesprächsstoff. Es war vieles zu lesen und zu hören: es ging von Schaden für den Verein bis zur berechtigten Satire.

Klärungsbedarf

Wenn zwei Wochen später ein weiteres Banner auftaucht, worüber Redakteure der Rheinischen Post angegriffen werden, dann ist die Kritik wohl wirklich nicht angekommen. Es darf nicht sein, dass eine Auseinandersetzung öffentlich zwischen einer Gruppe von Fans und wenigen Redakteuren im Stadion stattfindet. Sollte es weiteren Gesprächsbedarf geben, dann wäre das der Vorschlag an beide Parteien: setzt euch zusammen und tauscht euch aus.

Zum Schluss nur noch eines: Speziell die Aktion mit den Bannern wird von der breiten Fan-Masse äußerst kritisch betrachtet. Die Spannungen innerhalb der Fangemeinschaft werden erneut auf die Probe gestellt. Es wäre zu wünschen, dass es jetzt nicht zu jedem Heimspiel eine neue Diskussion eröffnet werden muss, weil private Meinungsverschiedenheiten über die Öffentlichkeit geklärt werden wollen. Anders gesagt: die Provokationen sollten ein Ende finden.

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