Das erste Jahr von Mandela Egbo

Im letzten Sommer war Eberl in der Lage einen englischen Spieler von England nach Deutschland zu lotsen. Bei den finanzstarken Teams auf der Insel konnte man nicht unbedingt von diesem Schritt ausgehen. Eine mutige Entscheidung vom 17-jährigen Mandela Egbo, der von Crystal Palace kam. Von einer Millionenstadt in das beschaulich wirkende Mönchengladbach gewechselt. Neues Umfeld, neue Sprache und neue Mitspieler. Trotz einer Verletzung in der Saison konnte er einen starken Eindruck hinterlassen. Bei wenigen Partien der 2. Mannschaft konnte ich mir ein Bild von ihm machen.

Bei der Verpflichtung von Mandela Egbo war nicht viel über ihn bekannt. Dennoch hatte man bei ihm irgendwie ein Gefühl der Vorfreude. Zunächst denkt man bei seinem Nachnamen an den berühmten ehemaligen Präsident von Südafrika. Des weiteren ist die englische Jugendarbeit erstarkt. Bei der Europameisterschaft spielt eine jüngere Generation bei den Three Lions auf. Nennen kann man u.a. Dele Alli(20), Raheem Sterling(21) oder Harry Kane(22). Deswegen war ich beim ersten Besuch im Grenzlandstadion ein erwartungsvoller Zuschauer. Nur am Rande – das Spiel gegen die 2. Mannschaft von Borussia Dortmund wurde souverän mit 2:0 gewonnen.

Zuletzt konnte man im Donaukurier mehr über den gebürtigen Londoner erfahren. Er bereut seinen Schritt nach Deutschland nicht, auch weil er offen gegenüber neuen Herausforderungen ist. Er möchte sich persönlich weiterentwickeln, indem er u.a. eine neue Sprache lernt. Man merkt, dass er die Gegenwart und seine Chancen für die Zukunft realistisch einschätzt. Er weiß es zu schätzen, dass Borussia den jungen Spielern im Verein eine faire Chance gibt. Er verspürt jedoch keinen Druck den Durchbruch kurzfristig schaffen zu müssen. Er möchte seine Chance nutzen, sobald sie sich ergibt. Dies alles erinnert auffallend an die Tugenden der Fohlenelf. Es wundert daher nicht, dass er sich inzwischen am Niederrhein heimisch fühlt.

Seine Stärken und Schwächen
Mandela Egbo wirkt bei seiner Größe von 1,80 m gegenüber den Innenverteidigern Knipping und Stang nicht besonders groß. Dennoch ist er in der Lage seinen Körper so einzusetzen, dass der Gegenspieler nicht in der Lage ist den Ball zu erobern. Einzig bei Duellen in der Luft ist er häufiger der Verlierer, jedoch ist er auch danach hellwach und versucht sein Glück im Zweikampf auf dem Boden. Am Nachmittag im Grenzlandstadion kam kein Gegenspieler an ihm vorbei.

In der Offensive zeigt er seine Stärken im präzisen Passspiel, sowie in seinem Antritt. Er hat keine Mühe in einem schnellen Kombinationsspiel mitzuwirken, um dann abschließend den Ball gefährlich in den Strafraum zu schlagen. Im Torabschluss versucht er sich auch, jedoch fehlt ihm noch die Qualität, um ihn im Stile von Robben oder Traoré zu vollenden.

Insgesamt wirkt das für sein Alter schon ziemlich souverän. Seine persönliche Einstellung zum Sport stimmt genauso. Das macht Hoffnung für die kommende Saison, die er hoffentlich ohne Verletzung bestreiten kann. Der Schritt in die Profi-Mannschaft ist bei dem Potenzial und einer zu erwartenden Entwicklung nur eine Frage der Zeit. Wie sagte es Mandela noch gleich? Alles Schritt für Schritt. Ich freue mich auf diesen Jungen, der sicher seinen Weg gehen wird.

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