Knackpunkt: Kaderplanung

Im Sommer steht die abschließende Saison-Analyse an. Der Kader muss umgebaut werden, wenn möglich nach den Wünschen des Trainers. Hier liegt der Knackpunkt, der wahrscheinlich darüber entscheiden wird wie die Borussia in der kommenden Saison aussehen wird: auf dem Platz, und auf der Trainerbank?

Ein Trainer hat immer eine gewisse Vision. Pep Guardiola, Jürgen Klopp und Antonio Conte stehen jeweils für einen bestimmten Fußball: Tiki-Taka, Pressing und Catenaccio. Dafür bekommen sie den entsprechenden Kader gestellt, mit einem enorm hohen finanziellen Aufwand. Auch Dieter Hecking betont, dass er eine Vision habe, die in dieser Saison ehrlicherweise schwer zu erkennen war. Max Eberl hatte im Doppelpass angedeutet, dass der Trainer erst dann wirklich bewertet werden kann, wenn er auf eine feste Achse zurückgreifen kann. Hazard, Traoré, Raffael und Stindl standen in dieser Saison ganze 99 Minuten gemeinsam auf dem Platz. Dieter Hecking hatte unlängst kommuniziert, dass er aufgrund der Verletzten und einer falschen Kaderzusammenstellung kaum Möglichkeiten hatte seine Idee vom Fußball umzusetzen. Der Kader sei auf ein 4-4-2 mit spielenden Stürmer ausgerichtet. Einerseits sind seine Einwände verständlich, andererseits wirkt er dadurch taktisch unflexibel und wenig selbstkritisch. Darüber wurde bereits im letzten Beitrag geschrieben.

Umbruch mit Einfluss des Trainers

Der Kader braucht definitiv einen Umbruch, vor allem in der vordersten Reihe. Der alternde Raffael soll ersetzt werden, auch über eine mögliche Verpflichtung eines Mittelstürmers wurde bereits gesprochen. Mit neuen verschiedenen Spielertypen im Angriff soll die Borussia schwerer auszurechnen sein. Auch scheint sich die sportliche Führung darüber Gedanken zu machen, ob eine Trennung von verletzungsanfälligen Spielern Sinn macht. Das ist zugegebenermaßen eine längere To-Do-Liste, auf der mit Sicherheit auch ein neuer Linksverteidiger und weitere Talente stehen werden. Auf die Einkäufe im Sommer wird auch Dieter Hecking Einfluss nehmen wollen, um seiner Vision näher zu kommen. Die Kaderplanungen scheinen jedoch derzeit weit hinten anzustehen, das wurde bereits mehrfach betont. Begründet wurde das bislang mit dem früher schließenden Transferfenster in England. Es könnte aber auch damit zusammenhängen, dass erst noch wichtige Entscheidungen während der Analyse gefällt werden müssen.

Chancen und Risiken

Klar ist, dass Dieter Hecking einen Kader haben möchte, der in der Lage ist seine Idee vom Fußball umzusetzen. Der Verein, vertreten durch Max Eberl, wird aber auch an der eigenen Philosophie festhalten wollen. Durch diesen Konflikt verdichten sich die Anzeichen, dass die Borussia flexibler aufgestellt werden könnte. In diesem Fall werden also Kompromisse gefunden werden müssen, denn das Budget des Vereins ist begrenzt – mit etwa 10 Millionen Euro kann die Borussia ohne weitere Einnahmen auf Shopping-Tour gehen. Auf den erhitzten Markt, durch die frühe Schließung des Transferfensters in England zu setzen, das kann neue Chancen eröffnen, aber auch Risiken mit sich bringen. Einen Leistungsträger hochpreisig abzugeben bedeutet gleichzeitig, dass er auch ersetzt werden muss. Andere Baustellen im Kader werden dadurch erst einmal nicht geschlossen. Es müsste demnach eine entsprechende Summe überwiesen werden, damit es für die Borussia Sinn macht. Kurz vor Ladenschluss kann es zudem passieren, dass das Angebot unter den eigenen Erwartungen bleibt. Eine Mammutaufgabe für Max Eberl!

Entscheidungen fallen im Sommer

Noch einmal kurz zurück zu den Kompromissen. Es stellt sich doch die Frage: wo ist es noch eine Flexibilisierung des Kaders, und wo ist es schon eine Ausrichtung nach dem Trainer? Auch Dieter Hecking wird sich in internen Gesprächen stellen müssen, denn auch er hat Fehler gemacht – alles wird hinterfragt. Die sportliche Führung wird letzten Endes genau abwägen, und auch unangenehme Entscheidungen fällen müssen. Die Trainerfrage könnte also in der Sommerpause geklärt werden, wenn sie überhaupt gestellt wird. Max Eberl weiß also noch gar nicht was geschehen wird, und daher wird er bis zur abschließenden Analyse bei seiner Haltung bleiben. Auf der Mitgliederversammlung ließ er kleinere Einblicke in seine Gedankenwelt gewähren. Es bräuchte einen Trainer, der zum Verein passt. Der Erfolg des Verein hat oberste Priorität. An diese Maßgaben wird er sich auch halten müssen, auch wenn es dafür den Sprung aus der Komfortzone bräuchte.

5 Kommentare Knackpunkt: Kaderplanung

  1. Bernd Nießen

    Wir sind deshalb nicht so erfolgreich gewesen, weil insgesamt zu viel falsch gemacht wurde. Die Kaderzusammenstellung insgesamt, falsche Entscheidungen bei Transfers, (z.B. Kolo Kauf, Verkauf von Schulz nach Hoffenheim, ect.) Trainerwahl, Trainingssteuerung, mediz. Betreuung, s. div. Muskelverletzungen mit langen Ausfallzeiten. Auch stellt sich die Identitätsfrage, für was steht Borussia und ihr Spielsystem. Das Trainerteam hat es nicht geschaftt, Spieler besser zu machen. Ein weiteres Thema ist unsere „Wohlfühloase“. Hier sind klare Entscheidungen im Kader nötig auch wenn sie wehtun.
    Also steht für die sportliche Führung eine Menge Arbeit ins Haus.

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  2. Peter Spornberger

    Ich glaube, man kommt nicht darum herum, die Trainerfrage zu stellen.
    Hecking hat die Borussia stabilisiert, aber seitdem ist die Mannschaft spielerisch und kämpferisch nicht mehr weitergekommen, ich würde sagen, sogar schwächer geworden und das liegt sicher am Trainer.
    Es braucht einen Trainer, der neue Ideen hat, der junge Spieler besser machen kann und insgesamt die ganze Mannschaft motivieren kann. Wer dieser neue Trainer ist und ob man ihn bekommt, das ist eine andere Frage, um die sich Eberl zuallererst zu kümmern hat. Alles andere kommt erst danach, und damit meine ich auch die Kaderplanung.

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  3. h- kreusch

    Wie zu lesen ist wird mit Hecking weiter gewurstelt, Prost Mahlzeit, für die neue Saison ist mit einem Trainer unter welcher die Mannschaft stagniert Abstiegskampf angesagt Ende offen. Hr. Eberl Ihnen fehlt die Fachkompetenz. Schade sie können ja wenn es nicht läuft und es wird nicht laufen solange Hecking Trainer ist die Zuschauer welche ihren Unmut kundtun wieder als Sündenbock hernehmen so lenkt man von seiner eigenen Unfähigkeit ab.

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  4. Fohlen

    Wer hier auf Eberl schimpft, sollte sich überlegen:

    – Welche Alternativen – bezahlbar – sind auf dem Markt als Sportdirektor zu haben? Und welche Leistungen haben die „freien“ Leute gebracht?

    – Welche Erfolge hat die Borussia in den letzten Jahren erreicht? Leute, CHAMPIONS LEAGUE wurde gespielt, zwei Mal! Ja, die letzte und auch diese Saison sind zum Vergessen – aber es liegt doch wohl eher daran, dass etwas schief läuft mit der athletischen Betreuung der Spieler (Muskelverletzungen en masse!)

    – Mit welchen finanziellen Mitteln wurden diese Erfolge erreicht? Gladbach kann lange nicht mithalten mit der AG des BVB, mit den namhaften Sponsoren der Bayern, mit Gazprom befeuertem Schalke. Aber laut rufen, man wolle keinen „modernen Fußball“… Da hat Gladbach bisher doch einen guten Mittelweg gefunden. Vermutlich wird aber um weitere Kommerzialisierung auch MG nicht herumkommen, wenn man weiter nach oben will.

    Letztendlich stellt sich für mich allerdings auch die Trainerfrage. DH war gut, um die Mannschaft zu stabilisieren. Mehr traue ich ihm leider aber auch nicht zu – die Situation von Wolfsburg (gut, zugegeben, unter anderen Trainern läuft es da auch nicht viel besser) zeigt es allzu deutlich.

    Nichtsdestrotrotz bin ich der Meinung, dass Eberl hinter den Kulissen schon jeden Stein umdreht und auch der Trainer irgendwann nicht mehr unantastbar ist.

    Aber die Moserer, die nur wild um sich schießen, die sollten bitteschön auch Alternativen nennen…

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  5. Laie

    Für was steht Hecking?Keiner weiß das genau,allenfalls glaubt es unser allwissender Manager zu wissen.Die einzige Handschrift,die über die gesamte Saison zu erkennen war,sind aufgrund fehlender Automatismen in Ballbesitz unzählige Quer- und Rückpässe,welche dann von unserem Torhüter lang nach vorne geschlagen werden.Darüberhinaus hat er der Mannschaft(zurecht) mindestens 10 mal blutleere Auftritte attestiert,geändert hat sich dies allenfalls für maximal 1 darauffolgendes Spiel,was alles über die Autorität aussagt,die dieser Trainer im Mannschaftskreis versprüht.Anstatt sich nun von Hecking zu trennen,darf dieser auch in der kommenden Saison weiterwursteln und es wird sogar noch nach seinen Vorstellungen(wie auch immer diese sein mögen)eingekauft!Prost Mahlzeit!Spätestens nach der Vorrunde wars das dann und der nächste Granaten-Trainer(Weinzierl)steht schon jetzt in den Startlöchern…Aber alle guten Dinge sind 4(Frontzeck,Schubert,Hecking,Weinzierl),gell lieber TV-Max…Es tut einfach nur weh,wie mein Herzensverein von lauter Unfähigen(einzige Ausnahme die Zwischenperiode mit Favre-aber das ist alles auch schon wieder zerstört-sowohl sportlich,als auch finanziell) Schritt für Schritt in die Zweitklassigkeit zurückmanövriert wird und dies alles aufgrund von massenhaften Fehlentscheidungen(Kruse nicht zurück,Drmic,Boba,Kolo,Schulz-Verkauf,Schubert-Vertragsverlängerung,Verlängerung von Ibo,Johnson,Raffa,Wendt…,kein MS,kein neuer LV,weiter mit Hecking…),welche ich als früherer Kreisligatrainer im Voraus als fatal erkannt habe,ganz im Gegensatz zu unseren wahren „Experten“ im Verein!Aber wenigstens gibt es in Liga 2 keinen Videobeweis,so daß Eberl und Weinzierl dann eine Ausrede weniger haben!Die hochqualifizierten Amateurtrainer,die es reihenweise gibt(Streich war einer,ebenso Titz,Nagelsmann,Tuchel,Todesco,Baum,usw,weitere bislang noch Unbekannte stehen bereits in den Startlöchern,arbeiten ebenfalls in anderen Vereinen,da bei uns der hochbegabte van Lent aufgrund alter Seilschaften einen Job bekommen hat und gerade erst auf einem sensationellen 12. Platz in der Regionalliga abgeschlossen hat und das mit so hoffnungsvollen Mega-Dauertalenten wie Egbo,Feigenspann,Mayer,Herzog und anderen.Ich bin übrigens MG-Mitglied seit vielen Jahren aber es fällt mir immer schwerer,es weiter zu sein…

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