Was wollt ihr überhaupt im Stadion?

Ein Unentschieden im Borussia Park gegen Eintracht Frankfurt klingt zunächst suboptimal. Eine selbstbewusste Gästemannschaft mit zuletzt zufriedenstellenden Ergebnissen hat andeuten können wieso sie im Vergleich zur letzten Saison besser positioniert sind. Ihm gegenüber steht eine Fohlenelf, die von Verletzungen gebeutelt ist. Der Borussia ergeht es ähnlich wie vielen anderen Teams, die in mehreren Wettbewerben aktiv sind. Konstante Leistungen sind Mangelware, während die Underdogs in der Liga ihre Chance nutzen. Man darf die eher maue Darbietung auf dem Platz nicht schönreden, dennoch ist das Auspfeifen der eigenen Mannschaft ein No-Go!

Borussia Mönchengladbach erlebt seit Jahren ein wahres Märchen. Man hat sich innerhalb weniger Jahre in die Champions League gekämpft – vom Fast-Absteiger zu A German Team. Es ist nicht alles perfekt gelaufen. Die Übergangssaison nach den Abgängen von Reus, Dante und Neustädter ist noch präsent. Die Niederlagenserie mit dem abschließenden Rücktritt von Lucien Favre war unerwartet. Dennoch war dies immer noch besser als Abstiegskampf und 2. Bundesliga. Jeder kleine Erfolg war wie Balsam für die geschundene Fanseele, die in der Vergangenheit viel Leid ertragen musste.

Personalsorgen

Wenige Jahre später erlebt man Fans, die trotz Verletzungssorgen und einer hohen Belastung mit einem Unentschieden unzufrieden sind. Im Vergleich zu den letzten beiden attraktiven Saisons fehlen die Personalien Raffael, Hazard, Xhaka, Christensen, Nordtveit und Traoré – das wird gerne vergessen. Dennoch werden ähnliche Darbietungen erwartet wie in den besten Phasen der letzten beiden Jahre? Natürlich ist die Leistung auf dem Platz nicht zufriedenstellend, jedoch muss man auch die Umstände im Blick halten. Neben der angespannten Personallage hat auch Trainer André Schubert einstecken müssen, der seinerseits auf die öffentliche Kritik reagiert hat. Die schwache Defensive mit zu vielen Gegentoren waren bislang seine Schwachpunkte. Jetzt läuft das Spielchen umgekehrt: die Offensive bleibt in den letzten Partien torlos.

Bedenkliche Entwicklung in der Kurve

Wer erinnert sich noch an die 10.000 Fans in Rom? Die erste Saison in der Europa League wurde zelebriert als wäre man vor der Meisterschaft. Dieser Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans hat manch einem Tränen in die Augen schießen lassen. Zuletzt hat man sich in Glasgow einen gehörigen Respekt verdient. Nun erlebt man nach einem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt ein Pfeifkonzert. Ist man schon so weit, dass man die eigenen Werte in der Kurve für den Erfolg auf dem Platz wegschmeißt? Hätte man so ein Verhalten in der Relegation im eigenen Stadion gezeigt, wäre die Borussia wahrscheinlich abgestiegen. Es stand sehr lange 0:0 bis das legendäre Tor von de Camargo fiel.

Die Bundesliga wandelt sich seit Jahren. Die einzige konstante Kraft ist der FC Bayern München. Wenn man also wirklich erfolgreichen Fußball sehen möchte, dann muss man wohl nach München reisen oder auf ein Auswärtsspiel im Borussia Park warten. Wem das nicht ausreicht, für den gibt es einen einfachen Ratschlag: bleibt demnächst einfach zu Hause!

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