Die Kaderfrage reicht nicht aus

Die 1:3-Niederlage im Rheinderby ist ein weiterer Tiefpunkt in einer Saison, in der Borussia nicht viel gelingen möchte. In regelmäßigen Abständen schafft es die Mannschaft sich selbst zu unterbieten. Trainer und Sportdirektor vermitteln jedoch nicht den Eindruck die Lage entsprechend kritisch aufzunehmen, stattdessen war im Vorfeld des Spiels von einem „kleinen Lauf“ die Rede. Die Derbyniederlage war hoffentlich ein Weckruf zur richtigen Zeit.

Offensichtlich haben maximal drei starke Halbzeiten in den drei vergangenen Begegnungen ausgereicht, um intern einen positiven Trend zu erkennen, obwohl die Mannschaft dabei alles andere als stabil wirkte. Die Spieler selbst äußern sich wenn überhaupt nur noch indirekt kritisch, von Christoph Kramer beispielsweise ist seit seinem Interview nach dem Spiel in Stuttgart gar nichts mehr zu hören. Die Kommunikation kommt derzeit vor allem aus einer Richtung, nämlich von Roland Virkus. Dieser hatte die Worte des „Jungen“ entsprechend eingeordnet, ohne dass sich der „Junge“ hätte dazu weiter äußern können. Auch im Fohlenpodcast glänzt der Weltmeister inzwischen mit Abstinenz, und das ohne nachvollziehbaren Grund. Nach der Derbyniederlage war es schließlich wieder der Sportdirektor, der versuchte die Lage einzuordnen. Zum wiederholten Male wurde die Mannschaft in die Pflicht genommen, und somit der Rücken des Trainers gestärkt: „Das Problem bei dieser Mannschaft ist aber, dass sie sich momentan zu leicht von der geplanten Marschroute abbringen lässt, wenn etwas Ungeplantes passiert – sei es eine Umstellung beim Gegner oder, wie gestern, ein frühes 0:1 nach fünf Minuten.“

Sportlicher Stillstand seit mehr als einem Jahr

Im aktuellen Interview wurde kein Wort über den Trainer verloren, sodass es nicht so wirkt als wenn Adi Hütter unter Druck stehen würde. Dabei steht jetzt schon fest, dass alle Ziele verfehlt werden, die vor der Saison öffentlich geäußert wurden. Auch wenn es viele Begleitumstände gegeben hat, für die der Trainer kaum verantwortlich gemacht werden kann, eine Entwicklung der Mannschaft ist nicht zu erkennen. Es fehlt eine klare Struktur mit und gegen den Ball, durch die überhaupt erst Sicherheit im eigenen Spiel entstehen kann. Vor allem die Defensive wirkt trotz einiger Nationalspieler extrem anfällig. Inzwischen hatte der erfahrene Österreicher genügend Zeit bekommen um an den Herausforderungen zu arbeiten, dennoch sind keine Fortschritte zu erkennen. Es fehlt eine klare Struktur mit und gegen den Ball, durch die überhaupt erst Sicherheit im eigenen Spiel entstehen kann. Vor allem die Defensive wirkt trotz einiger Nationalspieler extrem anfällig. Inzwischen hatte der erfahrene Österreicher genügend Zeit bekommen um an den Herausforderungen zu arbeiten, dennoch sind keine Fortschritte zu erkennen. Es bleibt unklar worauf in der kommenden Saison aufgebaut werden soll. Dennoch scheinen die Verantwortlichen im Verein ein großes Vertrauen in die Arbeit von Adi Hütter zu haben.

Adi Hütter ist bislang nicht angekommen

Es gibt immer wieder nur Anzeichen dafür, dass mindestens das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer zerrüttet ist. Die Hilferufe der Spieler waren zu deutlich, die auch beim neuen Sportdirektor angekommen sein sollten. Es wäre fatal diese Rufe zu überhören und keine weiteren Schlüsse daraus zu ziehen, anstatt die Verantwortung wieder einmal öffentlichkeitswirksam bei den Spielern abzuladen. Der Verein sollte es sich nicht mit den Stützen im Kader verscherzen, vor allem mit denjenigen, die bereit wären den „Borussia Weg“ mitzugehen. Der Verein kann kaum riskieren, dass noch mehr das Weite suchen. Auch deswegen muss ernsthaft darüber nachgedacht werden den Trainer zu entlassen. Die Trainerfrage muss auf die Agenda. Hütter ist es nicht gelungen die Mannschaft weiterzuentwickeln, die Defensive ist alles andere als stabil und auch ansonsten ist nicht viel von seinem attraktiven Fußball zu erkennen. Dennoch wirkt der 52-jährige stets wie ein Passagier auf einem halbzerstörten Schiff, das in Begriff ist vollends zu sinken. Es sollte auch Hütter daran gelegen sein einen Ausweg zu suchen, beispielsweise das Rettungsboot „Kündigung“ im Sommer zu nutzen. Immerhin hat auch er seinen Ruf zu verlieren.

Der Umbruch im Sommer wird groß genug ausfallen, daher sollte es im Sinne aller schnellstmöglich Klarheit geben. Es sollte in den kommenden Wochen unbedingt geklärt werden, ob sich der Verein es sich überhaupt leisten kann mit dem aktuellen Trainer in die neue Saison zu gehen. In diesem Zusammenhang sollte die derzeitige Analyse weitergehen als nur den Kader zu betrachten, auch der Trainer gehört auf den Prüfstand gestellt. Ein Fehlstart mit einem erneuerten und an den Trainer angepassten Kader würde sofort wieder für Unruhe sorgen. Roland Virkus ist gefordert zu handeln.

 

 

5 Kommentare Die Kaderfrage reicht nicht aus

  1. froehlich rudi

    sehr gute Analyse !
    ein : Augen zu und weiter so kann u. darf es nicht geben.

    mit Hütter in die neue Saison würde man die Trennung nur um ein paar Monate hinauszögern……

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  2. König

    Virkus ist nur 3. oder 4. Wahl.
    Außer Sprüche kommt nicht viel.
    Da hätte man auf jeden Fall eine externe Lösung suchen müssen. Gerade die Nachwuchsarbeit ist nicht gerade Werbung.
    Zum Trainer:
    Im Sommer sollte ein Neuanfang mit einem anderen Trainer her. Hütter hatte lange genug Zeit und auch wenn es nicht sein Kader ist, so muß doch mehr damit rauskommen. Eine Entwicklung ist nicht zu sehen.
    Da in der nächsten Zeit eh kleine Brötchen zu backen sind sollte man sich nach einem vielversprechenden Trainertalent aus Liga 2 oder 3 umsehen. Wer auch immer.

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  3. Harry Kreusch

    Kann dem Artikel nur in vollstem Masse zustimmen A. H. hatte 30 Spiele er hat kein System integriert. Es folgte eine sichtbare Rückentwicklung der Mannschaft, Konzeptlos mit massiven Fitnessdefiziten. Es ist von Virkus u. Co fahrlässig mit Hütter in die neue Saison zu gehen. Bei der Mehrzahl dertreuen Fans ü. Geldbringer ist dieser Coach nie angekommen u. unten durch. Auch wohl bei den Spielern, es ist fraglich ob die Eckpfeiler den neuen Weg unter Hütter mit gehen, eher nicht. Daher kann es für Hütter und unsere Borrusia nur einen Weg geben Habe fertig Hr. Hütter spätestens am Sa. Nach der nächsten Klatsche in Freiburg

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  4. Tobias Grün

    Ich brauche zwar keinen Sumo-Ringer an der Seitenlinie a la Baumgart, aber auch keine Mumie, die schon rein optisch ratlos ob der Geschehnisse wirkt. Eine Saison lang Zeit und nichts wurde entwickelt. Keine Spielphilosophie, kein Feuer, kein Teamgeist -nothing.

    Teams mit limitierteren Möglichkeiten (Freiburg, Köln, Union, Mainz) haben uns überholt, nicht zuletzt wegen eines Übungsleiters, der das transportieren kann, was unserem fehlt (Leidenschaft, Spirit, Strukturen).

    Keine Ahnung, wie es gelungen ist, alle lustlosen Spieler der Liga in ein Borussentrikot zu stecken, sollte es einem Trainer möglich sein in 1 Jahr mehr herauszuholen, als so viele Grottenspiele in einer Saison.

    Virkus & Hütter – no Future!

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  5. Franz Stengel

    Sehr gut analysiert. Meine Meinung nach ist neben Hütter, der nie ein Gefühl für die Mannschaft hatte, auch ein Virkus der falsche Mann. Er hat doch selbst im NLZ keinerlei Erfolge vorzuweisen. So jemand ist völlig fehl am Platz eines Sportdirektors. Leider kommt nur immer wieder sinnloses blabla von ihm… schade
    Die Mannschaft muss komplett umgekrempelt werden, auch unsere Scoutingabteilung sollte mal durchleuchtet werden.. Warum klappt das Scouting bei allen anderen gut bis sehr gut, da kann doch auch etwas nicht stimmen.
    Bin seit 55 Jahren Gladbachfan aber so geht es nicht mehr weiter. Schon garnicht mit Hütter. Wenn ich ihn schon völlig regungslos an der Linie she – schlechte Auswechslungen und zu spät, ohne irgendwelche Ideen. Raus mit ihm und neu anfangen: Abwehr-Mittelfeld-und der grottenschlechte Sturm- überall große Probleme..

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