Mehr als nur ein heißer Deadline Day

Ein geplatzter Wechsel, eine Last-Minute Leihe, Verletzten-Meldungen und Kritik in Richtung medizinischer Abteilung. Der Deadline Day hatte so viel zu bieten wie schon lange nicht mehr. Wenn ein Zeugnis ausgestellt werden müsste, dann würde der Tag wahrscheinlich eine 4 bekommen. Es überwiegen die schlechten Nachrichten. Es wird nur nichts bringen den Kopf in den Sand zu stecken. Jetzt ist die Jugend gefragt, und vor allem: die Fans.

Der Wechsel von Robert Gumny zur Borussia ist im letzten Moment geplatzt, so war es in den deutschen und polnischen Medien zu lesen. Der Rechtsverteidiger von Lech Posen war durch den Medizincheck gefallen. Die Borussia sah offenbar die Notwendigkeit bereits im Winter auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Die gesetzten Linksverteidiger Oscar Wendt und Fabian Johnson werden wahrscheinlich für Monate ausfallen. Eher unüblich, aber aus Dringlichkeit musste ein Transfer, der für den Sommer gedacht war, vorgezogen werden. Der Onkel des Spielers, Krzysztof Gumny, gab den entscheidenden Hinweis darauf, dass die Borussia kurzfristig aktiv wurde: „Robert bekam eine Stunde, um darüber nachzudenken.“ Es ist letzten Endes nur ärgerlich, dass der Wechsel aufgrund von Details zu platzen schien. Kein Vorwurf in irgendeine Richtung!

Eine erfreuliche Nachricht, vier unerfreuliche Nachrichten

Die erfreuliche Nachricht: nach wochenlangen Gesprächen konnte Reece Oxford für die Rückrunde ausgeliehen werden. Es bleibt nach wie vor fraglich, wieso es zu einer dermaßen langen Hängepartie kommen musste, da der Spieler offensichtlich bei Borussia zurückkehren wollte. Max Eberl ist hartnäckig geblieben, und setzt damit ein deutliches Zeichen. Wenn man in Gladbach von einem Talent überzeugt ist, dann wird es nicht fallen gelassen. Der Verein hat sich nach außen resolut präsentiert, und stellt sich dem Wechsel-Zirkus entgegen, der vor allem in der Premier League halbjährlich ausartet. Dieses Bemühen wird auch von anderen Talenten bzw. Beratern wahrgenommen werden, beispielsweise von Robert Gumny. Im Sommer wird die Borussia  nochmals angreifen wollen, um den Polen an den Niederrhein zu holen.

Dennoch, die Leihe von Reece Oxford wirkt wie ein Tropfen auf einen heißen Stein. Oscar Wendt, Yann Sommer, Fabian Johnson und Julio Villalba werden die nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen – drei von ihnen hatten Muskelverletzungen erlitten. Die Diskussionen um die medizinische Abteilung nehmen nicht ab, auch wenn sie ihre Qualität zu haben scheint. Eine Stoffwechselerkrankung bei Matthias Ginter wurde erst in Gladbach diagnostiziert, die nun zur Freude des Weltmeisters behandelt wird. Die Aussichten für das kommende Heimspiel bleiben jedoch trüb, also abgesehen vom Wetter. Es könnten gegen Leipzig bis zu elf Spieler ausfallen. Josip Drmic, Raul Bobadilla und Mamadou Doucouré, der heute ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, müssen zunächst zu ihrer alten Form zurückfinden. Mandela Egbo, Marcel Benger, Louis Beyer, … – die Jugend wird ihre Chance wittern.

Aufgeben bzw. Meckern hilft jetzt auch nicht weiter

Es bringt jetzt nichts den Kopf in den Sand zustecken, auch wenn das Jahr 2018 bislang überhaupt nicht optimal lief. Meckern und übermäßiges Kritisieren rettet diese Saison auch nicht, wobei „retten“ das falsche Wort ist. Die Borussia steht auf dem siebten Tabellenplatz, und hat immer noch die Chance auf Europa, trotz einer Vielzahl von Problemen. Die Mannschaft muss nur zeigen, dass sie auch etwas erreichen möchte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Auch wenn es eine Zeile aus einem Lied der Höhner stammt, so beschreibt diese Hoffnung und Erwartung, dass die Fohlenelf endlich wieder galoppiert und mit Mut auftritt – gemeinsam mit den Fans.

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