Otto Addo wird neuer Co-Trainer

Der neue Trainer passt zur Borussia, so würde es Max Eberl höchstwahrscheinlich in einem Interview zum Ausdruck bringen. Der ehemalige Bundesliga-Profi und ghanaische Nationalspieler Otto Addo hat bei seinen bisherigen Trainerstationen nahezu ausschließlich mit jungen Talenten gearbeitet. Auch in Mönchengladbach wird er sich vorwiegend auf junge Spieler wie László Bénes, Mamadou Doucouré, Julio Villalba oder Mickael Cuisance konzentrieren. Er wird die wichtige Schnittstelle zwischen dem Profi-Kader und der eigenen Jugend-Akademie bilden.

Otto Addo wird zur kommenden Saison für den Übergangsbereich zu den Lizenzspielern verantwortlich sein. Damit übernimmt er eine Aufgabe bei der Borussia, die ihm so gar nicht fremd ist. Der FC Nordsjaelland ist wie Manchester City Kooperationspartner des ghanaischen Sozialprojekts „Right to dream“. Eine Akademie in Ghana bemüht sich darum, dass junge, talentierte Spieler in Europa Fuß fassen können. Der gebürtige Hamburger mit ghanaischen Wurzeln übernimmt hierbei die Betreuung von vermittelten Spielern, die von Manchester City häufiger verliehen werden. Die möglichen Ziele der Spieler sind meist Belgien oder Frankreich. Er kümmert sich um die Spieler, ruft sie regelmäßig an, schaut ihre Partien an und gibt sein Feedback dazu ab – im Grunde verfolgt er ihre gesamte Entwicklung. Es bleibt fraglich, ob er diese Arbeit bei Borussia fortführen wird. Der ehemalige Bundesliga-Profi kennt jedenfalls nicht nur die deutsche Liga, sondern auch den europäischen, speziell den dänischen, und afrikanischen Fußball.

Auch beim FC Nordsjaelland ist Otto Addo mit ähnlichen Aufgaben betraut worden. Die Ausbildung von Talenten sollte gezielt gefördert werden. Neben dem Mannschaftstraining wurde individuell mit den jungen Spielern gearbeitet. Aber auch abseits des Platzes wurden gezielt in Video-Meetings bestimmte Spielsituationen angesprochen und im Detail analysiert. Aus den Fehlern soll gelernt, die eigenen Stärken verbessert werden. Grundsätzlich wird im Verein sehr viel Wert auf das Soziale gelegt. Der Charakter eines Spielers, als auch der Trainer nimmt in der täglichen Arbeit eine bedeutende Rolle ein. Das spiegelt sich auch in den persönlichen Wertvorstellungen von Otto Addo wider. Er setzt bei seiner Arbeit auf das soziale Miteinander und den gegenseitigen Respekt.

Ein wertvoller Transfer

Otto Addo ist bis heute von der Menschlichkeit von Jürgen Klopp beeindruckt. Er nahm in Mainz eine Vorbildfunktion ein, die in vielen Spielern eine Leidenschaft entfachte. Das hat ihn nachhaltig beeinflusst, denn der ehemalige Hamburger Jugendtrainer sieht drei notwendige Eigenschaften, um sich in der Bundesliga durchsetzen zu können: fußballerische Qualitäten, Laufbereitschaft und im besten Fall keine Starallüren. Diese Idee geht mit der Philosophie der Fohlenelf konform. Begabte Talente hat er einige in seiner jüngeren Trainerkarriere gesehen: Emre Mor, Shkodran Mustafi, Heung-Min Son und Jonathan Tah. Auch den 17-jährigen André Hahn hatte er damals kurzzeitig im Training.

Der Hamburger SV ist natürlich ein schlechtes Beispiel für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung. Es ist dennoch auffällig, dass einige Schützlinge von Otto Addo den Sprung in die Bundesliga geschafft haben. In Dänemark engagiert er sich im Training und darüber hinaus für die Ausbildung junger Spieler. Es ist hervorzuheben, dass er jungen Ghanaern dabei unterstützt die ersten Schritte im europäischen Fußball zu gehen. Speziell bei seiner bisherigen Trainerstation, beim FC Nordsjaelland, wird auf die Jugend mit vielen U-Nationalspielern gesetzt. Otto Addo wird in knapp 1,5 Jahren einiges mitgenommen haben. Die aufgebauten Beziehungen in ganz Europa, vor allem zu Manchester City, und nach Afrika könnten für die Borussia von Bedeutung werden. Den dänischen Markt kennt der neue Co-Trainer ebenfalls – bekanntermaßen haben dänische Fußballspieler dem Verein bislang wenig geschadet. Um es Max Eberl vorwegzunehmen: Otto Addo passt zur Borussia.

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