Die unaufhaltsame Entwicklung des Denis Zakaria

Denis Zakaria behauptet den Ball, gegen gleich drei Münchner einer Weltklasse-Mannschaft, dem Rekordmeister in Deutschland. Eine Szene, die die ersten drei Monate des Schweizers sehr gut zusammenfasst: er hat sich in der Bundesliga durchgesetzt. Mit seiner robusten, aber fairen Zweikampfführung hat er sein Potenzial schon mehr als angedeutet. Kampfbereitschaft, Leidenschaft und Mut sind seine Tugenden, die beim Publikum ankommen. Dazu setzt er immer mehr offensive Akzente und lässt durchblicken, dass er mehr als nur ein Arbeiter sein kann.

Es liegen ereignisreiche Wochen hinter dem noch immer jungen Schweizer. In den Playoffs um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2018 stand er im Hin- und Rückspiel in der Startelf der Schweizer Nati. Neben Ex-Borusse Granit Xhaka wusste er zu überzeugen, und bekam Lob von allen Seiten. An ihm bissen sich die Nordiren die Zähne aus, es gab kein Vorbeikommen. Nach der erfolgreichen Qualifikation stand er beim Auswärtsspiel in Berlin früh im Mittelpunkt. Mit seinem dynamischen Lauf und der Torvorlage auf Lars Stindl war er quasi der Türöffner für den 4:2-Sieg. Eine Woche später bestand er seine erste Härteprüfung gegen eine Weltklasse-Mannschaft wie dem FC Bayern München. Ganz nebenbei hatte er noch am 20. November Geburtstag.

Beeindruckender Start

Eine rasante Entwicklung, die ihn schlicht nicht beunruhigt, einfach aus Gewohnheit. Seit seinem Wechsel zu den Young Boys hat er sich zum EM-Teilnehmer, Bundesligaspieler und zur Schweizer-Stammkraft gemausert. Es spricht für seine Reife, dass er nicht abhebt und die Ruhe beherrscht. Diese Ruhe weiß er auch auf dem Platz zu nutzen, und geht teils vorbildlich voran. Im DFB-Pokal beispielsweise packte er sich Michael Cuisance und beruhigte ihn, um den französischen Jungspund von einer Dummheit abzuhalten. Der 21-jährige Schweizer ist mit seiner Art und Weise ein harter Kontrast zu seinem Nati-Kollegen Granit Xhaka, der mehrfach durch fehlende Selbstkontrolle vom Platz gestellt wurde.

Bei allen 15 Pflichtspielen der Borussia stand Denis Zakaria auf dem Platz, bei 14 von Beginn an. Ein Tor und zwei Torvorlagen, eine Passquote von 91,5 Prozent und zahlreiche Ballsicherungen, klärende Aktionen und abgefangene Bälle machen ihn für Dieter Hecking unverzichtbar. Der Schweizer besticht mit seiner Vielseitigkeit: ihm liegt der Aufbau aus der Tiefe, aber auch dynamische Bewegungen in Richtung gegnerischen Abwehrblock. Als Absicherer vor der Abwehr ist er bereits auf einem hohen Niveau. Er zeigt leider viel zu selten, dass er das Verlagern des Spiels beherrscht. Auch bei Dribblings fehlt ihm meist der Mut zu Fehlern. Daran kann und wird er noch arbeiten, er hat noch die Zeit.

WM-Teilnehmer?

Im kommenden Jahr wird Denis Zakaria höchstwahrscheinlich seine erste Weltmeisterschaft spielen. Aufgrund seiner Leistungen wird Nati-Trainer Vladimir Petkovic an einer Nominierung gar nicht erst vorbeikommen. Es wäre der nächste Schritt in seiner noch jungen Karriere. Dieses rasante Tempo ist beängstigend und gleichzeitig erfreulich. Clubs im Ausland wird es auch nicht entgangen sein wie sich das Schweizer Top-Talent in der Bundesliga durchgesetzt hat. Ein Wechsel wird derzeit sicher keine Thema sein, aber irgendwann. Bis dahin dürfen sich Fans über einen Spieler und Mensch erfreuen, der zurecht im Dress der Borussia aufläuft.

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