Die Chance für Djibril Sow

Völlig überraschend wurde vor etwa einem Jahr der Transfer von Djibril Sow bekanntgegeben. Der heute 19-jährige Schweizer erhielt einen Vertrag bis 2020. Er sollte sich zunächst in der 2. Mannschaft beweisen, um sich für die Bundesliga zu empfehlen. Bei seinem Talent war es nur eine Frage der Zeit ein fester Bestandteil des Profi-Kaders zu werden. Eine Verletzung im September 2015 stoppte ihn jedoch bis ins Frühjahr 2016 hinein. In diesem Sommer wird er erneut anzugreifen und die Testspiele und das Trainingslager in Rottach-Egern nutzen. Eine Duftmarke konnte er in den letzten Partien schon setzen. Was spricht dafür, dass er zu einer ernsthaften Option für die anstehende Saison wird? Es folgt eine kurze Vorstellung des Spielers.

Der 19-jährige ist in Zürich geboren und Sohn einer Schweizer Mutter und eines senegalesischen Vaters. Die erste Station seiner Laufbahn war beim BC Albisrieden, ein Verein im Viertel der Stadt Zürich. Er stach schon früh in allen Jahrgängen hervor, sodass Scouts vom FC Zürich auf ihn aufmerksam wurden. Der Schweizerische Fußballverband nominierte ihn erstmalig mit 16 Jahren. In der Folge kam er auf mehr als 20 Einsätze von der U16 bis zur U19 der Nationalmannschaft. Bis vor seinem Wechsel zur Borussia spielte er für die Reserve vom FC Zürich in der dritthöchsten Spielklasse der Schweiz. Sow und Elvedi wechselten praktisch im Duo an den Niederrhein. Sie kennen sich nicht nur vom Vereinstraining, sondern gingen auch auf die gleiche Schule.

Eine riesige Investition
Manch einer sah in ihm eine riesige Investition in die Zukunft. Favre lernte ihn erst bei den ersten Trainingseinheiten kennen und lobte das junge Schweizer Talent sofort in den höchsten Tönen. Er besitzt eine starke Technik, wodurch er den Ball leicht kontrollieren kann. Er hat die Fähigkeit eine Spielsituation frühzeitig zu erkennen und trifft dadurch häufig die richtige Entscheidung. Er beeinflusst das Tempo des Spiels mit intelligenten Pässen. Er weiß wann er Ruhe ins Spiel bringen muss oder eine Möglichkeit für einen vielversprechenden Angriff erscheint. Man könnte ihn als Box-to-Box Spieler bezeichnen, der zwischen beiden Strafräumen auf dem Platz zu finden ist. Er ist engagiert in der Defensive, hat aber in der Offensive mehr anzubieten. Starke Dribblings und ein Abschluss aus der Ferne machen ihn für das zentrale Mittelfeld interessant. Auch ein Einsatz als Spieler direkt hinter den Stürmern ist denkbar.

Über die 2. Mannschaft zu den Profis
Bei der 2. Mannschaft fiel er für einen größeren Teil der Hinrunde aus. Erst in der Rückrunde konnte er mit ansehnlichen Leistungen überzeugen. Beim Spiel gegen die 2. Mannschaft von Borussia Dortmund konnte man ihn mit seinen Dribblings, dem genauen Passspiel und seiner Übersicht beobachten. Seine überragende Form konnte er bis zum Ende der Saison halten, wodurch er wieder für den Profi-Kader in Betracht kam. Ein Bankplatz beim Spiel gegen SV Darmstadt war der Lohn seiner Mühen.

Auch in der momentanen Vorbereitung konnte er sich in den Vordergrund spielen. Beim Sieg gegen Waldhof Mannheim reagierte er nach einem Zuspiel von Traoré schneller als der Torhüter und erzwang dadurch einen Elfmeter, der von Stindl verwandelt wurde. Kurz darauf markierte er die Führung zum 2:1. Tage später beim Uhrencup konnte er gegen Young Boys Bern den späten Ausgleich erzielen. Nach einem schönen Zusammenspiel mit Ndenge, konnte dieser den Ball im Tor unterbringen.

Auf den Spuren von Xhaka
Djibril Sow beschreibt sich selbst als einen ruhigen Menschen, der sich im Training einiges vom lautstarken Xhaka abgeguckt hat. Die Bereitschaft sich persönlich und sportlich weiterzuentwickeln ist vorhanden. Er möchte Verantwortung übernehmen – die zentrale Rolle im Mittelfeld einnehmen. Er zeigt den Ehrgeiz den Konkurrenzkampf im Mittelfeld anzunehmen. Die Stammplätze scheinen an Kramer und Dahoud vergeben zu sein. Eine Rotation wird für die kommende Spielzeit notwendig sein, sodass sich eine Reihe von Spielern Hoffnung auf Einsätze machen können. Jetzt liegt es an Sow sich im Trainingslager anzubieten, um den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.

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