Jannik Vestergaard – fast schon Borusse!

Seit Wochen geistert der Name Vestergaard durch den Borussia Park. Inzwischen ist bekannt, dass Eberl und Schippers in Bremen anwesend waren. Sie haben sich dort zu finalen Gesprächen mit Werder-Geschäftsführer Filbry getroffen. Das schelmische Grinsen von Eberl deutet ziemlich daraufhin, dass die Gespräche von Erfolg gekrönt waren. Nach meiner Meinung passt Vestergaard perfekt zur Mannschaft. Ich erkläre wieso!

Dominguez fehlte in der Saison langfristig mit Rückenproblemen, und auch Stranzl hatte immer wieder mit verschiedenen Verletzungen zu kämpfen. Neben der Führungsmentalität, die die jüngeren Spieler auf dem Platz gebraucht hätten, war die Lufthoheit in der eigenen Verteidigung nicht mehr gegeben. Man hatte gehofft, dass ein Spieler in die Rolle hineinwächst und die Jüngeren in der Abwehrreihe leitet und führt. Der dienstälteste Spieler Nordtveit konnte dem nicht gerecht werden. Auch wenn die Dreierkette mit Christensen, Elvedi und eben Nordtveit eine gewisse Qualität hatte, kamen sie unter Druck häufiger in schwer lösbare Situationen. Vestergaard soll diese Lücke nun füllen.

Typischer Eberl-Transfer
Dänen haben bei der Borussia eine lange Zeit den Fußball geprägt. Angeführt von Europas Fußballer des Jahres von 1977 Allan Simonsen kann man auch Ulrik le Fevre oder Peter Nielsen nennen. Jüngere Beispiele wären Kaspar Bögelund oder Bo Svensson, die auch in der Abwehr spielten. Vestergaard ist zwar in Dänemark geboren, spricht aufgrund seiner Mutter die deutsche Sprache. Ein Teil seiner Familie wohnt nicht weit entfernt von Mönchengladbach, in Krefeld. Eberl legt in der Regel wert darauf, dass der Spieler die Sprache beherrscht, um eine einwandfreie Kommunikation mit den Trainer und Mitspielern zu gewährleisten. Auch der Charakter gehört zu den Auswahlkriterien. Vestergaard gilt trotz seiner 23 Jahre als Führungsspieler bei Werder Bremen – genau die Eigenschaft, die man gesucht hat.

Zu seinen fußballerischen Qualitäten kann man sagen, dass er trotz seiner Größe mit dem Ball umgehen kann. Es ist ihm möglich schon aus der Abwehr heraus beim Spielaufbau mitzuwirken. Durch seine Kopfballstärke erhält man nun einen Spielertyp, den man in dieser Saison gebraucht hätte. Die Präsenz auf dem Platz wird den jüngeren Spielern helfen. Seine Erfahrung aus über 180 Bundesliga-Spielen unterstreicht nochmal seinen Anspruch als kommenden Führungsspieler. In einer Dreierkette mit Dominguez und Christensen ist er die perfekte Ergänzung. Auch Elvedi muss sich keine Sorgen um Einsätze machen, wenn das System 3-5-2 bzw. 3-4-3 bestehen bleibt. Die Position im rechten Mittelfeld bleibt für solche Spieler interessant, die auch über defensive Qualitäten verfügen.

Wenn Dominguez nach seinen überstandenen Rückenproblemen zurückkehrt und Strobl auch für die Abwehr in betracht kommt, ist man in der Abwehr bestens aufgestellt. Nicht zu vergessen ist Mamadou Doucouré, der seit dem 21. Mai 2016 volljährig ist. Demnach könnte die Verpflichtung zeitnah anstehen, nachdem er schon im Borussia Park gesichtet wurde.

Abwehr der Saison 2016/17
15 – Alvaro Dominguez
3 – Andreas Christensen
? – Jannik Vestergaard
? – Mamadou Doucouré
30 – Nico Elvedi
? – Tobias Strobl
24 – Tony Jantschke

3 Kommentare Jannik Vestergaard – fast schon Borusse!

  1. Franz Stengel

    Klasse Artikel, das sehen wir vom Fanclub BorussenPower Gran Canaria genauso..
    Schwarz-weiße Grüße

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    1. xsice

      Hallo!

      Erst mal ein Dankeschön für deinen Kommentar.

      Ich habe mich bei dem Thema vor allem auf solche Spieler konzentriert, die in einer Dreierkette spielen können. Daher fehlt z.B. auch Nico Schulz.

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