Ein neuer Ansatz entwickelt sich nicht in sechs Wochen

Zeit, das ist das was die Borussia unter Marco Rose braucht. Der Pokal-Auftritt beim SV Sandhausen hat gezeigt, dass die Mannschaft noch längst nicht alles verinnerlicht hat was der Trainer fordert. Er selbst hat nach dem Spiel erneut davon gesprochen, dass noch einiges abgearbeitet werden muss. Das ist bei seinem anspruchsvollen spielerischen Ansatz auch gar nicht überraschend.

Im Fohlenpodcast hat Marco Rose nicht nur über Privates gesprochen, sondern auch über seine Spielphilosophie, die er kurz als „aktiv gegen und mit dem Ball“ beschreibt. Er verfolgt einen kompletten Ansatz, für alle vier Spielphasen. Es ist ihm ein Anliegen die Fans mitzunehmen, er möchte eine Identität schaffen. Das soll mit einem hohen Spieltempo, geführten Zweikämpfen und vielen Abschlüssen gelingen. Die Fans sollen sich mit dem identifizieren können was auf dem Platz geschieht, mitgenommen werden.

Das Team hat Arbeit in zwei Bereichen

Das ist anspruchsvoll was der Trainer der Borussia formuliert. Deshalb sieht er auch in zwei Bereichen Trainingsbedarf. Marco Rose möchte mehr Vertikalität reinbekommen, die Bereitschaft zum Risiko die Bälle in die Tiefe zu spielen. Bei einem Ballverlust soll dann reagiert werden, um sich eine erneute Chance zu erarbeiten. Das führt dazu, dass er bei der Arbeit gegen den Ball keine Kompromisse schließt. Die Spieler müssen sich an klare Vorgaben halten damit der komplex wirkende Spielstil insgesamt funktionieren kann.

In diesem Sommer kann nur die Basis geschaffen werden, danach soll Schritt für Schritt weitergearbeitet werden. Das alleine umschreibt den Umfang, der auf die Spieler zukommt. Das ist keine einfache Systemumstellung wie im vergangenen Jahr. Die Spieler werden einen neuen Ansatz verinnerlichen müssen, es wird von jedem einzelnen viel mehr gefordert. Der „Boss auf Augenhöhe“ schenkt dem gesamten Kader sein Vertrauen, und betont immer wieder wie wichtig ihm der Team-Gedanke ist. Das Trainerteam ist offen für Vorschläge, und verschließt sich nicht vor Input seitens der Mannschaft. Das ist alles neu bei der Borussia.

Der Start könnte holprig werden

Nach dem 1:0-Sieg in Sandhausen hat Marco Rose nochmals betont, dass an der Basis gearbeitet werden muss. Er hebt Verbesserungsbedarf bei der Zweikampfführung hervor, auch dass nach einem Ballgewinn sauber und unterstützend gespielt werden soll. Das Nachschieben bei eigenen Angriffen erwähnte er ebenfalls. Es ist noch eine Menge zu tun! Der Trainer sieht seine Mannschaft noch längst nicht bei der Form, die sie haben sollte. Bei all den Umständen um das DFB-Pokalspiel war es sowieso schon nicht einfach. Sofern soll das Weiterkommen zumindest ein gutes Gefühl für den Start in der Bundesliga geben.

Dennoch, es braucht Zeit und Geduld. Der Verein mahnt immer wieder, dass nicht zu viel erwartet werden soll. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erwarten, dass die Borussia zum Saisonauftakt vollends überzeugen wird. Das hängt auch damit zusammen, dass Neuzugänge wie Breel Embolo und Marcus Thuram noch nicht lange im Training sind. Natürlich gibt es über den Fitness-Rückstand hinaus noch Abstimmungsprobleme im Spiel. Die Defensive sollte stabil stehen, aber deshalb ist noch längst kein Feuerwerk gegen den FC Schalke in Sicht. Das wird kommen, aber erst nach viel und harter Arbeit.

 

 

 

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