Max Eberl möchte den Verein neu ausrichten, ohne Dieter Hecking. Der Startschuss für eine Reihe von Entscheidungen ist getan. Welche Rolle könnte dabei der neue Trainer spielen?
Nach dem Debakel in Düsseldorf stand fest, dass zum kommenden Heimspiel Konsequenzen gezogen werden müssen. Kurz vor der ersten Trainingseinheit der Woche wurde bekannt: Borussia beschließt Trainerwechsel nach Saisonende. Max Eberl überraschte alle, nicht zuletzt den Trainer. In den letzten Wochen hatte er an einer strategischen Neuausrichtung des Vereins gefeilt und dem Vorstand präsentiert. Gestern wurde Dieter Hecking darüber informiert, dass er keine Rolle in den weiteren Planungen spielen wird. Es war dem Sportdirektor bei der offiziellen Pressekonferenz anzumerken wie schwer ihm dies gefallen sein muss.
Das war erst der Anfang
Wenn den Worten von Max Eberl zu glauben ist, dann war dies nur der Startschuss zu einer Reihe von weiteren strategischen Entscheidungen. Kader, Trainer und andere Positionen im Verein werden noch betroffen sein. Er brachte sich kurz selbst in die Diskussion, korrigierte seine Aussage aber sofort wieder. Im Sommer scheint ein Umbruch bevor zustehen, was vermutlich auch mit dem neuen Trainer zu tun haben wird. Auch der Jugendbereich muss weiter optimiert werden. Mit einem neuen Jugendinternat werden bestimmte Erwartungen verknüpft, die Investitionen sollen sich auch letzten Endes auszahlen. Der U19-Trainer Thomas Flath könnte nicht der einzige bleiben, der den Verein verlassen muss.
Deutsches Trainertalent aus Österreich
Der neue Trainer wird sehr wahrscheinlich aus Österreich kommen, genau genommen von RB Salzburg. Nach meinen Informationen war Marco Rose bereits im vergangenen Sommer ein Thema, RB ließ ihn damals jedoch nicht ziehen. Jetzt scheinen sich alle Parteien geeinigt zu haben. Damit könnte Max Eberl das deutsche Trainertalent nach Mönchengladbach lotsen. Der ehemalige Bundesligaspieler vom FSV Mainz 05 zählt zur Garde der modernen „Laptop-Trainer“. Er lässt typisch für RB einen taktisch und physisch anspruchsvollen Fußball spielen, mit Pressing und einer disziplinierten Organisation gegen den Ball. Bei diesem Profil musste er den Kontakt suchen, und zugreifen wenn sich die Chance bietet.
Die Trennung von Dieter Hecking ist schon nachvollziehbar, aber aus anderen Gründen. Die Neuausrichtung muss zunächst mit Inhalt gefüllt werden, um sie abschließend einordnen zu können. Jedenfalls kann von einer „Wohlfühloase“ keine Rede sein. Max Eberl hat nach eigenen Angaben nur im Sinne des Vereins gehandelt. Es lässt sich derzeit gar nicht erahnen was mit der Neuausrichtung noch geschehen wird. Eines steht jedoch fest: mit Marco Rose auf der Trainerbank würde sich der Spielstil der Fohlenelf radikal verändern. Der Kader könnte nach seinen Vorstellungen im Sommer umstrukturiert werden. Dieter Hecking wird bis dahin alles geben, um die Champions League zu erreichen. Der größtmögliche Erfolg für die Borussia.