Saisonabschluss im Februar

Die Borussia steckt in einer Krise, die sich in diesem Jahr lange angebahnt hat und demnach verhindert werden können. Die Ergebnisse resultieren letztlich aus fehlenden Lösungsansätzen und einer Verschärfung der Probleme in der Offensive. Individuelle Fehler in der Defensive sind es, die dieses Dilemma sichtbar machen. Marco Rose derweil betont, dass ein Erfolgserlebnis fehlt um wieder an Überzeugung zu gewinnen. Das wirft Fragen auf, die den Trainer in die Bredouille bringen und einen Abschluss herbeisehnen lassen.

In einem emotional aufgeladenen Spiel konnte die Borussia zum Rückrundenauftakt die andere Borussia schlagen. Nach etlichen Anläufen war es endlich gelungen. Mit einem Marco Rose, dessen Zukunft bis dahin zumindest in der Öffentlichkeit ungeklärt gewesen ist. Die Mannschaft blieb davon unbeeindruckt, bewies nach einem 1:2-Rückstand Comeback-Qualitäten und steigerte sich in der zweiten Halbzeit. Beim Torjubel zum 4:2 versammelten sich nahezu alle Spieler beim Torschützen Marcus Thuram und symbolisierten Geschlossenheit. In der Bundesliga gelang danach kein einziger Sieg mehr, obwohl es die ideale Initialzündung für einen positiven Lauf hätte sein können. Das vorletzt letzte große Highlight blieb der Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.

Spielerische Rückschritte und ein Kopfproblem

Stattdessen ließ die Mannschaft ausgerechnet im Rheinderby die oft genannten „Basics“ vermissen. Außerdem zog der Trainer den Unmut der Fans auf sich, weil dieser insgesamt sieben Spieler schonte. Der Druck auf Marco Rose wurde danach immer größer, sodass er schließlich seine Entscheidung und den Wechsel zu Borussia Dortmund offen kommunizierte. Diese monatelange Hängepartie ist zumindest ein Teilgrund für die derzeitige Unruhe im und um den Verein, und kann genauso Einfluss auf die Mannschaft genommen haben. Wenn dem nicht so sein sollte, dann muss beantwortet werden wie sich die Mannschaft derart spielerisch zurückentwickeln konnte.

Nur um es einmal auf den Punkt zu bringen: die Qualität der wenigen erspielten Torchancen ist in diesem Jahr auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Mannschaft ist in einer Zwickmühle: Sie erspielt sich aufgrund spielerischer Mängel kaum mehr Torchancen heraus, braucht diese aber um überhaupt wieder ein positives Gefühl entwickeln zu können. Doch woher kommt das von Marco Rose erwähnte Kopfproblem überhaupt? Einzelne Spieler beteuern immer wieder, dass der Trainerwechsel intern kein Thema sei. Die Erfolge über den FC Bayern, Borussia Dortmund und im DFB Pokal verpufften. Es bleibt der Eindruck, dass der Mannschaft schlicht Lösungen auf dem Platz fehlen, um erfolgreichen, offensiven Fußball spielen zu können. Daran sollte gearbeitet werden, um das Kopfproblem in den Griff zu bekommen.

Marco Rose geht, sein Fußball ist schon gegangen

Klar ist, die Borussia steckt nicht erst seit den jüngsten Ergebnissen in einer Krise. Das Trainerteam hat wochenlang keine Antwort auf die Ideenlosigkeit in der Offensive gefunden. In Leipzig wurde lediglich zwei Mal aufs Tor geschossen. Das wird nicht dem gerecht was ursprünglich versprochen wurde. Marco Rose hat in den vergangenen zwei Monaten sein gesamtes Image eingerissen, vom talentierten und gefragten Trainer ist derzeit nicht mehr viel zu sehen. Ein Ergebnis seines eigenen Verhaltens. In diesem Jahr hat es kaum Anzeichen dafür gegeben, dass der im Sommer wechselnde Trainer krisenfest ist. Dennoch hat er für sich persönlich entschieden den nächsten Schritt nach Dortmund zu gehen. Alles auf Kosten seiner eigenen Reputation und seines noch derzeitigen Vereins Borussia Mönchengladbach.

Das Saisonziel ist bereits in weite Ferne gerückt. Der fußballerische Ansatz von Marco Rose ist offensichtlich schon nach Dortmund gewechselt und hält sich dort auf dem Trainingsplatz warm. Selbst mit einer Entlassung ist nicht mehr davon auszugehen, dass diese Saison noch irgendwie gerettet werden kann. Dazu hätte er den Verein Ende des vergangenen Jahres informieren müssen. Es wäre für alle Fans ratsam abzuschließen und auf die neuen Herausforderungen ab dem kommenden Sommer zu blicken. Der aktuell so geschätzte Trainer wird in Gladbach mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Scherbenhaufen hinterlassen, und das völlig eigenverschuldet.

11 Kommentare Saisonabschluss im Februar

  1. Sven K. Walther

    Ich bin seit 1975 Gladbach Fan und kenne alle Höhen & Tiefen. Dank Max Eberl sind wir aber gewachsen und haben einen Stellenwert. Der Vorstand tat natürlich auch seinen Teil dazu. Trotzdem verstehe ich nicht, warum die Mannschaft so einbricht, nachdem der Wechsel vom Trainer bekannt wurde. Wir könnten mit der Quali nächstes Jahr sogar den BVB ärgern und somit Rose aufzeigen, das seine Entscheidung die falsche war. In Gladbach ist der Trainerposten definitiv ruhiger anzusehen, als beim BVB. Einen Ausrutscher und der Trainer wird sofort in Frage gestellt. Diese psychische Hölle hat sich Rose selber gewählt, also laßt ihn seine Erfahrungen auch selber sammeln. Der Weggang hat jedenfalls nichts mit dem Gehalt zu tun. Eberl hätte für Rose auch noch etwas draufpacken wollen….

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  2. Wolfgang Winkels

    Dem ist weiter nichts hinzu zu fügen. Der Scherbenhaufen ist allumfassend und beinhaltete auch den Sportdirektor, den Rose mit in den Abgrund reißt. Eine ,sofortige Trennung wäre mE unerlässig gewesen. So hat Max den Scherbenhaufen mit zu Verantworten

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  3. R.Mai

    Unsere geliebte Borussia wird das Spiel gegen die andere, hässliche Borussia mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren. Während ich dies schreibe, erhoffe ich mir insgeheim, dass ich mich innständig irre.

    Aber alles spricht gegen uns in diesem Augenblick.

    Damit wäre die Saison dann wirklich abzuhaken, denn bei den zuletzt dargebrachten Leistungen, ist es schwerlich vorstellbar, dass wir die internationalen Plätze tatsächlich mit diesem Trainer und seinem Team noch erreichen werden.

    Die Glaubhaftigkeit des Trainers ist definitiv erschüttert und allen Durchhalteparolen zum Trotz, können wir nur noch weiter verlieren!

    Man muss sich perspektivisch bereits JETZT auf die nächste Saison vorbereiten.

    Es gibt zwei geeignete Trainerkanditaten mit Strahlkraft, welche wohl „sofort“ vakant wären.

    Ralf Rangnick und Lucien Favre sind diese beiden Kandidaten.

    Warum sollten wir an unserem Trainer (Ich bin dann mal weg …) noch festhalten wollen, nur weil Max Eberl sein „Wort“ zur Weiterbeschäftigung bis Saisonende gab und eben damit über dem Verein und seinen Interessen stehen will?

    Allen verbalen Durchhalteparolen zum Trotz, scheint die Verhaltensweise des Trainers zumindest in mehrerlei Hinsicht mehr als unglücklich, ob ihm das bewusst ist, oder auch nicht!

    Im Unterbewusstsein, weiß doch ohnehin jeder Spieler, dass die Glaubhaftigkeit und Authentizität des Trainer sehr stark in der Eigenwahrnehmung gelitten hat, nachdem er sich selbst geoutet hat und die bessere Perspektive bei der hässlicheren Namenscousin sieht!

    Warum sollte ich dem Trainer denn noch glauben, wenn er selbst die bessere Perspektive nach 20 Monaten sucht?

    Genau einen solchen Trainertypus braucht man nicht und diesem „und seinen Worten“ vertraut man folglich auch nicht!

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    1. Michael Schöning

      Sehr gut analysiert. Ich schätze Max sehr aber irgendwann muss der auch einmal seinen Dickkopf bei Seite tun und der Realität ins Auge blicken. Im Geschäftsleben ist das genauso. Wenn du einen Mitarbeiter hast der sich neue Ziele steckt und den Laden verlassen wird, auch mit mehrmonatiger Kündigungsfrist, der wird und kann auch gar nicht mehr zu 100% hinter dem zukünftigen Ex-Team stehen. Viele im Umfeld Borussias haben die gleiche Meinung und ein sofortiges freistellen von Rose wäre m.E. der beste Weg gewesen. Das Thema hatten wir bei Hecking auch, da hätte man auch noch mehr aus dem damaligen Saisonende machen können. Und das Argument „ohne Ausstiegsklausel hätten wir den Trainer nicht bekommen“ ist für mich an den Haaren herbeigezogen. Ich hätte auch auf Rose verzichtet wenn er ohne Klausel nicht unterschrieben hätte. Macht er doch bei Doofmund auch.Das war für mich ein richtiger Fehlschuss von Max. Wie soll ich dem Mann denn dann die langfristigen Ziele ernsthaft abnehmen? Sorry, aber durch die Sturheit von Max geht hier momentan einiges kaputt was man sich mühsam aufgebaut hat und es wird Zeit die Reissleine zu ziehen.

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    2. Stephan Mirbach

      Hallo,
      Ich habe mi den Text in Ruhe durchgelesen und kann diesen Kommentar nur bestätigen.
      Es ist schade für alle Beteiligten, Herr Rose ist in Dortmund und
      seine Scherben bleiben hier in Mönchengladbach.
      Zum Glück ist der Verein BM gefestigt und wird eine Lösung für die Zukunft finden.

      Antworten
  4. Nls

    Exellent geschrieben, genau auf den Punkt gebracht. Rose hat die Mannschaft, aktuell auch den Verein komplett vor die Wand gefahren. Max Eberl muss sich ankreiden lassen, diese Gefahr nicht erkannt zu haben, oder er hat sie einfach nicht wahrnehmen wollen. Neue Saison, neues Glück. Diese Spielzeit ist gelaufen. Wir als Gladbacher sind ja aber keine Schönwetterfans, sondern auch zweitligaerprobt. Wenn Borussia mal 12ter wird ist das halt so, mit der Mannschaft aber unnötig. Mal gucken welche Fragmente von dem Team nächstes Jahr noch über bleiben. Das spieleriesche Tafelsilber steht demnächst sicherlich woanders im Schrank.

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  5. Stephan Mirbach

    Hallo,
    Ich habe mi den Text in Ruhe durchgelesen und kann diesen Kommentar nur bestätigen.
    Es ist schade für alle Beteiligten, Herr Rose ist in Dortmund und
    seine Scherben bleiben hier in Mönchengladbach.
    Zum Glück ist der Verein BM gefestigt und wird eine Lösung für die Zukunft finden.

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  6. Konrad K.

    Angesichts der ausbleibenden Entwicklung der Mannschaft in dieser Saison und angesichts der tatsächlich mangelnden Krisenfestigkeit des Marco R. muß man es wenigstens nicht mehr groß bedauern, daß er schon nach 18 Monaten den persönlichen Sprung bevorzugt und die Biege macht.

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  7. Harry Kreusch

    Pflichten dem obigen Kommentator absolut bei. Jedes noch zu spielende Spiel unter Hr. Rose ist eines zuviel. Er Rose fügt uns nur noch Schaden zu. Die Sasonziele sind bereits in der Mülltonne. Hält man an diesem Trainer weiter fest, kann sich unsere Borussia bald mit dem Abstiegskampf auseinander setzen. Rose Raus, Vogel rein sofort

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  8. R.Mai

    Vielleicht ist Rose doch nicht so gut, wie er es von sich selbst glaubt und vielleicht auch andere von ihm glauben mögen.

    Immerhin hat er es ganz offenkundig nicht geschafft „unsere Mannschaft“ – in einer Stresssituation – zu erreichen.

    Oder wie erklären sich 5 Niederlagen und ein spärliches 0:0 aus den letzten 6 Spielen?

    Auch die Jobgarantie bis zum Jahresende für den Trainerstab mag zwar grundsätzlich „gut gemeint“ gewesen sein, ist aber jetzt eine große LAST für den Verein, derer man sich schnellstmöglich entledigen muss und zwar zum Wohle des Vereins.

    In Summe ist es genau das Gegenteil dessen eingetreten, was man mit absoluter Sicherheit zu vermeiden suchte.

    Es hätte gut gehen können, obwohl m. E. nicht sehr viel dafür „gesprochen hat“, ist es aber nicht, deshalb muss man JETZT konsequent, HIER und HEUTE die richtigen Schlussfolgerungen ziehen und die Notbremse gezogen werden!

    Warum sollte man annehmen „dürfen“, dass es unser Trainerteam noch einmal schaffen wird, den Turnaround zu schaffen? Was spricht dafür, was spricht dagegen?

    Wir müssen JETZT handeln und Rose und sein Trainerteam SOFORT freistellen, damit aus dem Rest der Saison nicht noch ein völliges Desaster wird.

    Eine andere Alternative gibt es nicht!

    Wer die Zeichen der Zeit nicht spätestens JETZT erkannt hat, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

    Wir brauchen JETZT einen neuen, kompetenten Trainer mit großer Strahlkraft, welcher den Scherbenhaufen aufsammelt und bereits den Grundstein für die nächste Saison legt!

    Tun wir dies nicht, wird sicherlich in Kürze, ein Vielzahl schmerzhafter Abgänge – unseres spielenden Personals – zu verzeichnen sein. Jeder sollte hier mal den Perspektivwechsel vollziehen. Diese Wahrscheinlichkeit erhöht sich sogar täglich, wenn man jetzt zögert und nicht die richtigen Konsequenzen zieht, egal was die Spieler dazu öffentlich „erklären“ (müssen), eben weil man dies, anlog der Worte von Max Eberl, indirekt eben von den Spielern gleichlautend erwartet.

    Die Saisonziele sind größtenteils vergeigt, der Abwärtstrend ist offensichtlich und es tut derzeit richtig weh, sich die Spiele unserer geliebten Borussia anschauen zu müssen.

    Wenn man nicht genau wüsste, dass jeder EINZELNE es besser kann, dann ……

    Worauf warten wir?

    Auf, das sich die Zeiten von alleine bessern mögen?

    Dies wäre erneut sehr naiv von unserer sportlichen Führung!

    Ich hoffe, wir können alsbald Ralf Rangnick in unseren Reihen begrüßen.

    Das wäre das richtige Signal in dieser komplizierten Zeit, welcher sich KEINER in dieser Form gewünscht hat.

    Aber, das dies Situation, so wie sie jetzt eingetreten ist, so kommen könnte, dafür hat vieles bereits im Vorfeld gesprochen.

    Es gilt: HANDELN und zwar SOFORT, ansonsten erleben wir noch ein „absolut vermeidbareres Desaster“.

    Ich bin mir selten einig mit der vom Verein organisierten Fanszene, die größtenteils vom Verein selbst orchestriert wird und den Auftritten einiger – bizarr anmuteten – Führungsfiguren, oder aber Sprecher.

    Aber selbst diese Gruppierung hat sich sich bereits weit im Vorfeld AKTIV vom Trainer distanziert und dem kann man sich tatsächlich mal vorbehaltlos anschließen.

    Sprichwort zur Gesamtsituation: Lächele, es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte, und es kam schlimmer!

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  9. H.Kreusch

    zum Wohle des Vereins Hr. Eberl sofort handeln sonst endet es im Desaster. Rose u. sein Trainerteam freistellen.Hr. Vogel aus der U 23 kann bis zum Sommer übernehmen , schlimmer bzw. schlechter wird es nur unter Rose. Der ist hier absolut durch, den möchte wir als Jahrzehnte lange Fans nicht mehr sehen

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